A 1 zieht nach tollem Kampf und Spiel ins Halbfinale des Rheinlandpokals ein

Veröffentlicht von Nejde Demir am

Wir haben uns am Tag vor dem Speil im Besprechungsraum getroffen. Im November hatten wir unser Hinspiel beim JfV Rhein-Hunsrück gehabt und spielten leider nur 3:3 obwohl wir das bessere Team waren. Das haben die Jungs nie vergessen und waren sowieso schon voller Vorfreude auf gestern. Ich hatte das Spiel von November jedoch aufnehmen lassen und wollte es meinen Jungs erst nächste Woche in der Meisterschaft, wo der JfV bei uns zum Rückspiel antritt, zeigen. Nun denn. Es hat sich als Ansporn jetzt schon zum Pokalspiel angeboten. Wir haben uns Stärken und Schwächen beider Seiten genauer angesehen und uns auf eine taktische Ausrichtung festgelegt.

Gestern habe ich der Anfangsaufstellung wie gegen Cochem vertraut. Auf der Bank unser Flüchtling Kawa als moralische Unterstützung (feiner Kerl, darf aber leider nie in der A2 spielen, daher nehme ich ihn gerne mit weil meine Jungs ihn ins Herz geschlossen haben), Karim Taha angeschlagen und zwei B Jugendliche (David Teske und Milos Vukmirovic, später als letzter Schütze im Elfmeterschießen).

Beim Warmmachen verletzte sich unser Terrier Pascal Schiffers und wir haben uns für den jungen David Teske entschieden. In seinen Augen konnte ich das notwendige Feuer erkennen und habe ihm daher vertraut. Er hat es zurückgezahlt.

Zu Beginn haben wir tief gestanden und die Räume zugestellt und versucht unsere Ordnung zu finden und JfV zu langen Bällen gezwungen. Wir Wollten die freien Räume in der gegnerischen Hälfte durch lange Bälle nach Ballgewinn im Zentrum auf unsere schnellen außen bespielen. Dadurch bekamen wir Chancen durch Lukas Müller und Ciaron Thurn. Jedoch aber nichts Zwingendes. Allerdings insgesamt etwas zu passiv sodass in Minute 16 der beste JfV Spieler Linus Peuter nach einem Doppelpass 20 m vor unserem Tor einen strammen unhaltbaren Schuss in den rechten Winkel abschloss. Traumtor, bei dem wir im Zentrum vor der Abwehr keinen Zugriff auf den gegnerischen Kapitän gehabt haben. Ähnlich dann 2 Minuten später als Peuter erneut durch die Mitte anzog und den Ball in den 16er legte wo der Ball nach einem Schuss an die Latte zurück auf Yann Müller prallte und dieser einköpfen konnte. Paukenschlag innerhalb zwei Minuten. Doch nicht mit uns. Tolle Moral der Mannschaft, die von nun an sich ins Spiel kämpfte und den Gegner früher und höher anlief. So kam es, dass der agile Lukas Müller dem gegnerischen Innenverteidiger den Ball abluchste und alleine 30 Meter aufs Tor lief und clever am Torwart ins linke Eck vorbeischob. Dann Halbzeit. Wechsel Karim Taha für Steffen Teske.

Das Anlaufen wurde beibehalten. Wir kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und waren endlich alle 100 % im Spiel. Gute positive Stimmung mit dem absoluten Willen und Ehrgeiz das Ding noch zu drehen. In Minute 54 konnte der pfeilschnelle David Brathuhn im Laufduell von seinem Gegenspieler im 16er nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Der an diesem Tag wieder einmal überragende Kapitän Tobias Gessler schnappte sich die Kugel und traf zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später wurde nach einer kurz an den 16 er gespielten Ecke von uns Lukas Müller von hinten um getreten. „Als aktiver Spieler und Trainer habe ich sicher noch nie 2 Elfmeter innerhalb weniger Minuten gesehen. Jedoch waren das klare Fouls und ich bin froh, dass das sehr gute Schiedsrichtergespann um Bernd Augustin das auch so gesehen hat. Spielentscheidend war es sowieso nicht weil es ja noch spannend weiterging. Die Aufregung meines Gegenübers Patrick Kühnreich kann ich persönlich aber verstehen, sportlich jedoch nicht, da es klare Strafstöße waren. Er steht beim JfV mit der Betreung der B und A Jugend jeden Tag unter Dauerstrom. Er sollte aber trotzdem sportlich und menschlich bescheiden bleiben und nicht wie vor und nach dem Spiel zu übermütig und beleidigend agieren. Aber er ist noch jung und wird daraus hoffentlich lernen.“

Nach der Führung sind wir dran geblieben, haben auf das 4:2 gedrückt und zwei Hochkaräter vergeben. So kam es, dass die JfV-Spieler immer mehr aufdrehten und in der 93 Minute durch Linus Peuter zum 3:3 ausgleichen konnten.

Wir wussten dass Safet mindestens einen halten wird. So kam es dann zu folgendem Verlauf

JfV fing an
JFV Tor 4:3

VfL Tor Mohamed Ackchiche 4:4

JfV Safet hält immernoch 4:4

VfL Lukas Müller trifft zum 4:5

JfV Lattentreffer immernoch 4:5 für uns

VfL Steffen Teske trifft zum 4:6

JfV trifft zum 5:6

VfL Tobi verschießt immernoch 5:6

JfV trifft zum 6:6

Letzter Elfer durch uns, wenn Milos trifft gewinnen wir. Und er trifft!!!:-) 6:7

„Elferschießen ist Glückssache aber auch das muss man sich erzwingen. Die Jungs haben ein 0:2 mit einem mannschaftlich geschlossenen Kraftakt gedreht. Ich bin megastolz auf diese Leistung. Letztes Jahr sind wir an TUS Koblenz im Viertelfinale gescheitert und sind jetzt eine Runde weiter. Eine tolle Entwicklung. Im Halbfinale spielen wir am 24.05. zu Hause gegen Andernach. Egal was jetzt wie kommt. Die Jungs werden das bis hierhin erreichte niemals vergessen. Das werden schöne bleibende Erinnerungen sein. Dafür spielen wir Fußball.“

Liebe mitgereiste Fans, Eltern und Jungs der 1. Mannschaft. Danke für eure tolle Unterstützung. Wir erwarten gegen unseren nächsten Gegner Andernach eine tolle Kulisse zu Hause am Aubach. Bis dahin.

Nejdet Nash Demir

Trainer U19 VfL Oberbieber