VFLinside – Spieler im Fokus: Dimitri Regehr

Veröffentlicht von Louis Hild am

Das erste Meisterschaftsspiel im neuen Kalenderjahr rückt immer näher und die Mannschaft freut sich endlich wieder in den Ligaalltag zurückzukehren. Zum Abschluss der fußballfreien Zeit stellt sich mit Dimitri Regehr ein weiterer “Vollblut-VfLer” dem Interview und wir werfen gemeinsam einen Blick auf die absolvierte Vorbereitung. Abgesehen von seinen Qualitäten als Fußballer, verkörpert Dimitri durch sein großes Engagement und sein mannschaftsdienliches Verhalten einen vorbildlichen Führungsspieler, der für jede Mannschaft von essentieller Bedeutung ist. Er hat gelernt, wie wichtig es ist jede Sekunde mit einem Ball am Fuß zu genießen und spricht über seine bewegendsten Momente mit dem VfL Oberbieber.

Dima, in einer Woche geht es endlich wieder los. Wie lautet dein Fazit von der Vorbereitung?

Dima: Meiner Meinung nach verlief die Vorbereitung fußballerisch gut, wir haben gegen Rheinlandligisten gespielt und uns gut verkauft. Insgesamt haben wir gute Leistungen gezeigt und kein Spiel verloren. Klar, waren auch harte Einheiten dabei, aber das gehört dazu. Das einzige was sehr schade ist, sind die vielen personellen Ausfälle und Verletzungen, die wir verkraften müssen.

Es sind noch zehn Spiele, die vor der Mannschaft liegen. Was muss das Team im neuen Jahr vielleicht noch verbessern, um noch mehr Punkte zu holen? 

Dima: Wir spielen gegen die starken Mannschaften immer sehr gut und holen dort auch unsere Punkte. Wir müssen daran arbeiten auch gegen Mannschaften, die sich hinter uns befinden, die Spiele zu gewinnen, denn dort haben wir oft viele Chancen liegen lassen und Punkte verschenkt. Generell müssen wir unsere Defensivarbeit noch etwas verbessern, aber das haben wir bis jetzt in der Vorbereitung gut gemacht.

Du bist nun auch schon einige Jahre Fußballer und zusätzlich lange Spieler beim VfL Oberbieber. Wenn du dich an den besten Moment erinnerst, welcher kommt dir zuerst in den Sinn?

Dima: Es waren sehr viele schöne Momente beim VfL, deshalb ist es auch schwer einen auszuwählen, aber jeder Fußballer spielt ja, um etwas zu gewinnen oder eine Meisterschaft zu erreichen. Ich wurde schon zweimal Meister mit dem VfL, einmal in der A-Jugend Bezirksliga und vor zwei Jahren in der B-Klasse. Es waren beides schöne Momente, aber die Meisterschaft in der B-Klasse und der damit verbundene Aufstieg waren ein unbeschreiblicher Erfolg, weil es uns in dieser Zeit keiner zugetraut hat. Als wir alle zurück kamen und dieses Ziel vor Augen hatten, wurden wir von vielen Leuten belächelt oder nicht ernst genommen.Um so geiler war es dann, die Meisterschaft zu holen!

Unser Mannschaft ist sehr jung, manche sagen sogar eine Fortführung der A-Jugend. Glaubst du trotzdem, dass man mit dieser Truppe auch in der nächsten Zeit schon Erfolg haben kann oder muss man erst noch reichlich Erfahrung sammeln?

Dima: Ich glaube definitiv, dass wir mit unserer Mannschaft erfolgreich sein können. Letztes Jahr mussten wir reichlich Erfahrung sammeln, da waren Spiele dabei, in denen wir herbe Niederlagen erlitten haben. Dieses Jahr haben wir uns schon etwas mehr gefestigt, haben aber immer noch Wackler dabei, wo wir überflüssige Gegentore kassieren oder Spiele wieder spannend machen. Trotzdem merkt man, dass wir etwas an Konstanz gewonnen haben und auch in vielen Situationen cleverer geworden sind. Nun wer weiß, was nächstes Jahr alles passiert, aber ich hoffe, dass wir uns weiterhin steigern.

Nun hast du auch schon in viele Mannschaften erlebt und konntest viele Spieler kennenlernen. Was glaubst du, welchen Spielertyp braucht eine Mannschaft sowohl auf als auch neben dem Platz?

Dima: Meiner Ansicht nach braucht eine Mannschaft zwei Arten von Spielern. Einmal sind es die Spieler, die auf dem Spielfeld und auch außerhalb vorangehen, die nie zufrieden sind und immer mehr aus der Mannschaft rausholen wollen, aber dabei menschlich sehr gut auf eine Gruppe einwirken können und immer für jeden Mitspieler da sind. Zum anderen braucht man Spieler, die positive Stimmung in einer Mannschaft erzeugen können, die meinetwegen auch etwas bescheuert sind. Solche Spieler haben für das Klima und auch den Erfolg einer Mannschaft großen Einfluss.

Du beschäftigst dich sehr viel mit Fußball und kannst dir auch vorstellen mal als Trainer zu arbeiten. Welche “Fußball-Philosophie” begeistert dich bzw. welche Spielweise schaust du dir am liebsten an?

Dima:  Ja, also am liebsten schaue ich mir Ballbesitzfußball an, insbesondere den FC Barcelona. Sie bewahren immer die Geduld, sind ganz ruhig am Ball und dann kommt eine blitzschnelle Aktion, die zu einem Tor führt. Ich mag diese clevere und elegante Spielweise, immer spielerisch Lösungen zu finden und nicht den Ball unnötig nach vorne zu schlagen.

Du studierst, arbeitest viel und spielst noch sehr viel Fußball. Woran liegt es, dass du niemals eine Einheit versäumst? Ist es die Leidenschaft zum Fußball oder noch etwas anderes?

Dima: Vor allem ist es natürlich die Leidenschaft, denn ich spiele Fußball seit vielen Jahren und es war immer ein Teil von mir. Zusätzlich geprägt hat mich die Zeit während meiner langen Verletzung, als ich gemerkt habe, wie schön es ist zum Training oder zum Spiel gehen zu können. Ich habe mich nutzlos gefühlt, wenn meine Kollegen gespielt haben. Ich liebe es einfach mit meinen Mitspielern Fußball zu spielen, uns zu quälen und Erfolge zu erarbeiten. Man sollte jede freie Zeit in den Fußball investieren, denn es kann sehr schnell vorbei sein. Natürlich sehe ich beim Fußball auch meine besten Freunde, somit ist das Training niemals eine Belastung oder ein “Pflichttermin”.

Wenn du dir fußballerisch einen Traum verwirklichen könntest, für welchen würdest du dich entscheiden?

Dima: Das entscheidende Tor im Champions-League-Finale zu erzielen. Ich glaube davon träumt jeder Junge, der Fußball spielt und verfolgt. Am besten sogar noch die 90. Minute und ein richtig dreckiges Tor zum 1:0. Dann drehen alle durch, das wär’s! (lacht)

Wie bereits bei deinen Vorgängern, bleibst auch du von der Frage nicht verschont: Wenn du einen auswählen könntest, welchen Profifußballer hättest du gerne in der ersten Mannschaft des VfL?

Dima: Oh, da gibt es schon einige, die ich zum Mitspieler auswählen würde. Ganz klarer Favorit wäre für mich Ronaldinho. Man konnte ihm seinen Spaß am Fußball immer ansehen und dazu ist er noch ein überragender Spieler. Ich glaube einen solchen Spieler wird es nicht mehr geben und er ist schon seit meinem Kindesalter ein Vorbild von mir. Also ein Spiel von Ronaldinho im Trikot des VfL Oberbieber würde mich glücklich machen!

Abschließend noch eine Frage, die in die Zukunft blicken lässt. Wo siehst du den VfL Oberbieber in den nächsten Jahre bzw. was wäre dein Wunsch?

Dima: Ich wünsche mir, dass wir weiterhin eine konstante Basis beim VfL haben, die Jugend immer gut aufgestellt ist und man eher den Blick nach oben als nach unten richtet. Wenn man das schafft, hat man immer einen gesunden “Unterbau” mit talentierten Spielern, die in den Seniorenbereich nachrücken können. Genau das macht unsere erste Mannschaft ja derzeit aus! Fast die komplette Mannschaft besteht aus ehemaligen Jugendspielern des VfL. Nur im Hinblick auf die erste Mannschaft wünsche ich mir einfach, dass wir weiter alle so harmonieren, miteinander spielen können, Spaß zusammen haben und jeder Spieler gesund bleibt. Dann ist mir auch die Liga vollkommen egal. Natürlich wäre es schön höher zu spielen, aber die Gesundheit, der Zusammenhalt und der gemeinsame Spaß steht bei mir an erster Stelle.

Vielen Dank, Dima.